Bistum

Krisenseelsorge - was gut tut - Ein Gruß an die Eltern

Josef Krügl am 09.03.2020

Ki S 2

Lie­be Erziehende! 

Wir befin­den uns gera­de in außer­ge­wöhn­li­chen Zei­ten. Zu allen Unwäg­bar­kei­ten, Ein­schrän­kun­gen und Ängs­ten kommt jetzt hin­zu, dass Sie Ihr Kind beim häus­li­chen Ler­nen unter­stüt­zen sol­len.
Die wenigs­ten von uns befan­den sich wohl je in so einer kom­ple­xen Kri­sen­si­tua­ti­on. Den­noch kann auch das bewäl­tigt wer­den, wenn unse­re Gesell­schaft zusam­men­hält.
Zunächst ein­mal: Wenn Sie es nicht ohne­hin sind — blei­ben Sie bit­te gelas­sen; das Wich­tigs­te ist, dass Sie und vor allem die älte­ren Men­schen in Ihren Fami­li­en gesund blei­ben oder wer­den!
Ach­ten Sie bit­te gut dar­auf, was Ihnen jetzt in die­ser Situa­ti­on gut­tut! Das ist wich­tig, damit Sie als Bezugs­per­so­nen sta­bi­li­siert sind. So kön­nen Sie für Ihre Kin­der ein siche­rer Leucht­turm“ sein, an des­sen Ver­hal­ten die Kin­der ler­nen: Es ist zwar Kri­se, aber mein Leucht­turm weiß, was zu tun ist und ich kann mit mei­nen Fra­gen und Sor­gen zu mei­nem Leucht­turm kom­men, ohne dass er wackelt!“ (Für den bild­li­chen Ver­gleich vom Leucht­turm“ bedan­ken wir uns bei Tita Kern, Psychotraumatologin)

Je bes­ser es Ihnen gelingt, Ihre Belas­tung anzu­neh­men und einen guten Umgang damit zu fin­den, des­to bes­ser wird es auch Ihren Kin­dern gelin­gen.
Aus kri­sen­päd­ago­gi­scher Sicht wol­len wir Ihnen hier ein paar grund­sätz­li­che Tipps geben, damit Ihre Kin­der auch see­lisch unbe­scha­det durch die­se Zeit kommen.

So kön­nen Sie unterstützen: 

• Struk­tur ver­mit­telt Sicher­heit. For­dern Sie die­se Struk­tur zumin­dest bis zu den Oster­fe­ri­en ein. Das dient der inne­ren Sta­bi­li­tät Ihres Kin­des, auch wenn die­ses ger­ne schon vor­zei­tig in den Feri­en­mo­dus wech­seln wür­de.
• Jugend­li­che in der begin­nen­den Puber­tät haben ein erhöh­tes Schlaf­be­dürf­nis. Den­noch ist es wich­tig, einen struk­tu­rier­ten All­tag zu erle­ben. Zwei Stun­den län­ger schla­fen ist sicher kein Pro­blem, aber dann soll­te nach dem Früh­stück die fes­te Lern­pha­se kom­men.
• Wäh­len Sie Infor­ma­ti­ons­quel­len über das Virus sorg­fäl­tig und dosie­ren Sie die Bericht­erstat­tung, beson­ders, wenn auch klei­ne­re Kin­der im Haus­halt leben. Spre­chen Sie gege­be­nen­falls mit Ihren Kin­dern über seriö­se Infor­ma­ti­ons­quel­len.
• Geben Sie Ihren Kin­dern die Gele­gen­heit, über Ihre Gefüh­le und Gedan­ken zu spre­chen. Begin­nen Sie bei Bedarf selbst das Gespräch, damit sich die Sor­gen und Ängs­te Ihrer Kin­der nicht ver­selbst­stän­di­gen.
• Spre­chen Sie mit Ihrem Kind dar­über, was alles Posi­ti­ves getan wird, um die Kri­se in den Griff zu bekom­men. Berich­ten Sie von For­schern, die auf der Suche nach Medi­ka­men­ten sind, von Pfle­ge­rin­nen und Pfle­gern, die hel­fen, von Maß­nah­men, die ergrif­fen wer­den, um alles in den Griff zu bekom­men. Sol­che Licht­strah­len sind immens wich­tig.
• Hel­fen Sie Ihrem Kind dabei, selbst Stra­te­gien zu ent­wi­ckeln, mit den Her­aus­for­de­run­gen umzu­ge­hen. Fra­gen Sie: Was wür­de Dir jetzt hel­fen? Was kannst Du tun, damit es Dir bes­ser geht? Was war an die­sem Tag schön?
• Falls Ihr Kind nicht weiß, was ihm gut­tut, machen Sie Ange­bo­te: Malen, Schrei­ben, Lesen, Spie­len, Toben, Kochen, Tele­fo­nie­ren, Sin­gen, Spa­zie­ren gehen…
• Sor­gen Sie für fri­sche Luft und Bewe­gung, soweit das mög­lich ist.
• Suchen Sie gemein­sam die Kraft­quel­len, die Sie haben, beson­ders mit dem Blick für das Klei­ne.
• Ent­wer­fen Sie eine Vor­stel­lung davon, wie Sie als Fami­lie die­se Zeit gemein­sam gut gestal­ten kön­nen. Was ist Ihnen in Ihrer Fami­lie wert­voll und wichtig?

Wei­ter­füh­ren­de Tipps und Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf dem Merk­blatt des Bun­des­am­tes für Bevöl­ke­rungs­schutz und Kata­stro­phen­hil­fe“:https://​www​.bbk​.bund​.de/​D​E/Top…

Soll­ten Sie Fra­gen haben, kön­nen Sie mich errei­chen:
Kle­mens Fas­ten­mei­er, Tel. 08677/9169637, mobil: 0170/4088042
Mail: klemens.​fastenmeier@​bistum-​passau.​de

Und hier geht es um Sie Liebe Erziehende!

Es ist bes­ser ein ein­zi­ges Licht anzu­zün­den, als über die Dun­kel­heit zu kla­gen. (Kon­fu­zi­us)

Lie­be Erziehende!

Der Coro­na-Virus stellt uns der­zeit vor völ­lig neue Her­aus­for­de­run­gen. Die gege­be­ne Aus­nah­me­si­tua­ti­on ist grund­le­gend neu. Und so gilt es jetzt für uns alle Wege zu fin­den, ange­mes­sen damit umzu­ge­hen.
Als Eltern sind Sie beson­ders gefor­dert, für sich zu sor­gen, zum einen, damit Ihre Schutz­be­foh­le­nen gut durch die­se Zeit kom­men, aber auch Sie selbst.

Die Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Ihre Kin­der sind aus psy­cho­lo­gi­scher Sicht nahe­zu deckungs­gleich mit dem, was wir Ihnen raten können:

• Neh­men Sie sich und Ihre Bedürf­nis­se ernst. Ihre Fami­lie darf wis­sen, wenn Sie gera­de eine kur­ze Aus­zeit brau­chen.
• Sor­gen Sie für sich! Machen Sie sich bewusst, dass immer noch Raum gege­ben ist, das eige­ne Leben aktiv zu gestal­ten. Sie kön­nen zum Bei­spiel selbst ent­schei­den, wie oft Sie sich nega­ti­ven Nach­rich­ten aus­set­zen oder wie Sie zu Hau­se Ihre Zeit gestal­ten.
• Jeder braucht auch mal sei­nen Frei­raum. Über­le­gen Sie, was Ihnen gut­tut und wann und wo sie Zeit und Raum dafür fin­den.
• Zeit­li­che Struk­tur und die Bemü­hung im Home Office zwi­schen pri­vat“ und Beruf“ zu tren­nen sind nicht immer mög­lich, soll­ten aber ver­sucht wer­den.
• Den­ken Sie auch für sich an Bewe­gung und fri­sche Luft.
• Ver­su­chen Sie an jedem Tag, ein High­light zu entdecken. 

Wenn Sie momen­tan ohne­hin in einer belas­ten­den Lebens­si­tua­ti­on ste­hen, ist es mög­lich, dass die gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen Sie zusätz­lich stark verunsichern.

Machen Sie sich zunächst bewusst, wie belas­tend es sich für Sie als Erwach­se­ne aus­wirkt, Ihren All­tag grund­le­gend umstruk­tu­rie­ren zu müs­sen und die gesell­schaft­li­che Kri­sen­si­tua­ti­on zu erleben.

Sei­en Sie auf­merk­sam, ob und inwie­fern Sie selbst unter ver­stärk­ten Belas­tungs­an­zei­chen wie Ange­spannt­heit, Beklem­mungs­ge­füh­len, Unwohl­sein, Schlaf­stö­run­gen, krei­sen­den Gedan­ken und Angst­re­ak­tio­nen lei­den. Spre­chen Sie über das, was Sie belas­tet. Suchen Sie sich dazu in jedem Fall ande­re erwach­se­ne Gesprächspartner*innen und/​oder Fachpersonen.

Hier eini­ge Tele­fon­num­mern für Hilfsangebote:

• Kle­mens Fas­ten­mei­er – Gemein­de­re­fe­rent und Reli­gi­ons­leh­rer: 0170/4088042
• Johann Sal­z­in­ger – Kri­sen­seel­sor­ger im Schul­be­reich: Tel. 08671/9576657
• Kri­sen­seel­sor­ge im Schul­be­reich: 0160/97286124
• Cari­tas Erziehungs‑, Jugend- und Fami­li­en­be­ra­tung Alt­öt­ting: 08671/6585
• Ehe‑, Fami­li­en- und Lebens­be­ra­tung Burg­hau­sen: 08671/1862
• Tele­fon­seel­sor­ge: 0800 — 111 0 111 ODER: 0800 — 111 0 222

Mit guten Wün­schen und herz­li­chen Grüßen

Kle­mens Fas­ten­mei­er
Burg­hau­sen, 19. März 2020

Weitere Nachrichten

2024 04 April 20 Dioezesaner Seniorentag Collage Dioezesan Seniorentag B
Bistum
22.04.2024

Diözesaner Seniorentag 2024 in St. Georg Raitenhaslach

Gottesdienst für alle SeniorenInnen des Bistums Passau mit Bischof Stefan Oster

STJ 20214 04 21 150726
Gottesdienst
21.04.2024

Erstkommunion in St. Jakob

2024 04 April 06 Beerdigung Erzabt Dr Notker Wolf 1
08.04.2024

Abschied von Notker Wolf in Sankt Ottilien

Pfr. Erwin Jaindl nimmt Abschied von Erzabt Dr. Notker Wolf